Wo bitte fährt der Bus nach Madrid?

Diese Frage hätte Mimi wohl gestellt, wenn sie hätte sprechen können.

Für sie stand fest, dass es nur ein sehr großer Irrtum sein kann, dass sie in München gelandet ist.

Ganz damenhaft ging sie damit um. Nur nicht zu viel Kontakt zu „diesen Menschen“ und ich fresse hier auch nichts! Dieses NICHTS meine ich wörtlich!

Sie hat die Nahrungsaufnahme komplett verweigert! Hochwertiges Nassfutter. Minderwertiges Nassfutter. Trockenfutter. Rohfleisch. Leckerlies.

Wir haben knapp 30 Stunden wirklich ALLES probiert um diese Katze zu motivieren, wenigstens minimal Futter aufzunehmen. Denn natürlich fahre ich da gleich Kopfkino vom feinsten…

Ist sie krank? Was wenn wir sie nicht zur Futteraufnahme bewegen können? Katzen dürfen nicht hungern! Montags morgens kam der „Durchbruch“ interessanterweise mit einem durchaus hochwertigen Nassfutter.

Aber eben auf „ihre Art“.

Dies hiess die ersten Wochen: einer füttert die Jungs in der Küche, einer ist mit Mimi im Wohnzimmer, Mimi sitzt auf dem Wohnzimmertisch (ja, bei uns dürfen die Katzen auf den Tisch, solange wir nicht dort essen) und wir füttern sie mit einem Espresso-Löffel. Sie war nicht bereit größere Mengen anzunehmen und sie war nicht bereit aus einem Napf zu fressen.

Also haben wir unseren Morgen etwas umgestellt und eben mit dem kleinen Löffelchen gefüttert.

Während wir ausser Haus waren, hatte sie selbstverständlich Futter zur Verfügung, sie nahm es nur nicht an!

Einige Wochen ging es so, die eigentlichen Portionen wurden Stück für Stück größer und irgendwann kam der Moment in dem sie bereit war „normal“ zu fressen, also eine normale Portion aus einem Napf.

Das „normal“ setze ich in Anführungszeichen, weil es lediglich nach unseren Maßstäben normal ist und eben so sein soll….

Heute ist Mimi die absolute Kuschelkatze, hängt ständig an uns, vor allem an ihrem Papa… sie ist die PAPA-KATZE und liebt meinen Mann abgöttisch.

Mit Mimi hatte ich die Möglichkeit mich zu hinterfragen, zu fragen: was ist normal, wer definiert dieses normal, wie verhalte ich mich….

Dieser Umgang mag nicht für jeden stimmig sein, viele werden sich denken: die lässt sich aber ganz schön dressieren und von ihren Katzen „vorführen“.

Für mich steht fest: es war für mich und für uns der richtige Weg. Der Weg der sich für uns passend angefühlt hat.

Mentorin Mimi hat mich erkennen lassen, dass es nicht entscheidend ist, “wie” man Dinge tut. Es geht bei unschlagbaren Mensch-Katze-Teams darum, was sich für alle richtig und gut anfühlt.